Die Wormser Kollektion ist ein Ergebnis jahrzehntelanger Teppichleidenschaft, die weit über ein kommerziell fokussiertes Handeln hinausgeht. Es ist das Interesse an Leben, Kultur, Religion und Weltanschauung des Orients, eine unabdingbare Voraussetzung, Gespür für Qualität zu generieren und die Fähigkeit zu entwickeln, Außergewöhnliches von Normalem zu unterscheiden.Das Lebenswerk von Karl Wormser.
Die Wormser Kollektion hat 2 Säulen: Kaukasus und Iran.
Während der Kaukasus für reduzierten, geradlinigen Purismus steht, verfolgt der Iran eher eine opulente Mustervielfalt in naturalistischer bis stilisierter Darstellung überwiegend von Motiven der Flora. Aus der Periode des rigiden Darstellungsverbots der Schöpfung rührt eine alternative Ikonographie, wie zum Bespiel Arabesken, Palmetten und Botehs, die uns auch als Paisley-Muster bekannt sind.
Die kaukasische Kollektion von Wormser umfasst Arbeiten aus dem Ende des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. In dem Fundus finden sich viele Stücke in den Publikationen der einschlägigen Fachliteratur.
Mit dem 2. Weltkrieg ist die Klassische Periode abgeschlossen. Spätere Arbeiten haben nur noch wenig mit der Klassik gemein, sie werden in staatlichen Manufakturen produziert, sind auf baumwollenem Grundgewebe gearbeitet und haben chemische Farben. Sie sind mithin als herzlose Produktionen anzusehen, die in der Wormser Kollektion nichts zu suchen haben und – getreu dem Credo des Hauses – auch nicht zu finden sind.
In der Kollektion enthalten sind Stücke aus Armenien, Azerbeidschan, Kuba, Schirwan, Daghestan und Tschetschenien, und das in höchster Qualität, Vielzahl und Variantenreichtum – eine Kollektion, die weltweit ihresgleichen sucht. Zu den Highlights unter den Highlights sind die Karabagh Chondzoresk zu sehen, sogenannteWolkenband-Kasaks, die musterliche Inspiration datiert aus der Zeit des Mongolensturms unter Dschingis Khan im 13. Jahrhundert, der sich nachhaltig in die Ikonographie der eroberten Gebiete eingebracht hat. Die flächigen, auf wenige Farben reduzierten armenischen Kasaks aus dem Gebiet um den Sewan-See bestechen durch Ihre Ausdrucksstärke und den Lüster ihrer Wolle. Last but not least gehören die Arbeiten aus Tschetschenien, die Tschitschis, zu den gesuchtesten Objekten dieses Genres.
Der Iran ist ebenfalls äußerst kompetent in der Wormser Kollektion vertreten. Sowohl in Wolle als auch in Seide. Während die kaukasischen Teppiche zum Genre des nomadischen und bäuerlichen Kunsthandwerks zu zählen sind, handelt es sich bei den iranischen Objekten überwiegend Manufakturarbeiten höchster Perfektion.Sie sind in der Mitte des 20, Jahrhunderts gefertigt worden, außergewöhnliche Keschans, Nains, Isfahans, Kirmans und Ghoums, unter denen ein großer Anteil in Naturseide geknüpft ist.
Franz ten Eikelder
235 x 140 cm
Anfang 20. Jhdt.
426 x 167 cm
Mitte 20.Jhdt.
572 x 112 cm
1. Drittel 20. Jhdt.
214 x 128 cm
1. Drittel 20. Jhdt., Azerbeidjan
285 x 157 cm
Anfang 20. Jhdt.
255 x 134 cm
1. Drittel 20. Jhdt.
355 x 164 cm
Anfang 20. Jhdt.
290 x 141 cm
Anfang 20. Jhdt.
220 x 120 cm
Ende 20.Jhdt
170 x 127 cm
Ende 19. Jh.
175 x 118 cm
Ende 19.Jhdt.
238 x 137
Knüpfung mit gemischter Kette
193 x 128 cm
Anfang 20. Jhdt.
250 x 142 cm
1.Viertel 20. Jhdt.
275 x 132 cm
Anfang 20. Jhdt.
170 x 110 cm
Anfang 20. Jh.
307 x 178 cm
Anfang 20. Jhdt.